Wie können Städte umweltfreundlicher und lebenswerter werden?

Veröffentlicht 04 February 2022

Städte der Zukunft sind smart. Über 50 % der Weltbevölkerung leben in ihnen und bis 2050 erhöht sich diese Zahl voraussichtlich auf 75 %. Städte sind heute für 75 % der energiebedingten CO2-Emissionen verantwortlich. Das liegt zwar auch daran, dass sie 80 % des globalen Bruttoinlandsprodukts erwirtschaften. Dennoch muss die Smart City von morgen unbestreitbar nachhaltiger werden, um dem Klimawandel etwas entgegenzusetzen. 

Die Agenda 2030 und die Verwirklichung nachhaltiger Städte  Eine Stadt der Zukunft soll mit 100% emissionsfreiem Verkehr oder einer intelligenten Abfallwirtschaft ausgestattet sein. Mit der globalen 2030-Agenda sind Menschen, Planet, Wohlstand, Frieden und Partnerschaften die fünf Säulen der nachhaltigen Entwicklung und darauf ausgerichtet, den dauerhaften Schutz des Planeten und seiner natürlichen Ressourcen zu gewährleisten. Alle Nationen sind aufgefordert, Maßnahmen zum Klimaschutz zu ergreifen. Globale Projekte weltweit unterstützen diesen grünen Umschwung. So wurde zum Beispiel für das Smart-City-Modellprojekt 2021  die Stadt Bochum ausgewählt. Der Schwerpunkt der Bochumer Strategie liegt unter anderem auf fortschrittlichen Klimaüberwachungssystemen und nachhaltiger Mobilität.
Modis engagiert sich für den Aufbau intelligenter Industrien und die Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft, indem Möglichkeiten für Tech-Pioniere in den Bereichen Elektromobilität und intelligente Ökosysteme, KI (Künstliche Intelligenz), digitale Transformation, Cloud und Infrastruktur sowie Industrie 4.0 geschaffen werden. So kann jedes Talent unsere Zukunft mitgestalten. 

Intelligente Abfalllösungen

Die Weltbank schätzt, dass bis 2025 allein die globalen Kosten für die Verwaltung unserer Mülldeponien auf 375 Milliarden Dollar steigen werden, was den Bedarf intelligenter Initiativen in diesem Bereich verdeutlicht. Durch neuartige Siebtechniken können Wertstoffe schnell und effizient getrennt werden. Städte wie Darmstadt oder Bochum haben den Weg vorgezeichnet und Smart-Waste-Projekte mit Hilfe des IoT umgesetzt. Von intelligenten Mülltonnensensoren bis hin zu selbstsortierenden Mülleimern – noch nie war Abfallbeseitigung so hoch technisiert.

  • Big Belly inc.: Als weltweit führende Anbieter von Smart Abfall- und Recyclingsystemen für den öffentlichen Raum bietet Big Belly inc. solarbetriebene, mit Sensoren ausgestattete Abfall- und Recyclingstationen. Diese übermitteln den Zustand der Abfallsammler in Echtzeit an das Abfuhrpersonal. Dank der mit der Cloud verbundenen, webbasierten Plattform erhält man verwertbare Einblicke in den Abfallbetrieb. 
  • Bin-E: Diese smarte Abfalllösung ist für den Innenbereich von Gebäuden bestimmt, bei denen der gesamte Abfall in einen Container entsorgt wird. Mithilfe von Kameras und KI wird der Müll sortiert und automatisch getrennt, recycelt und gleichzeitig verdichtet.
  • EvoEco: Diese Innovation motiviert das individuelle Recycling. Die Vielzahl von Sensoren und interaktiven Displays zeigen Nutzern, wie sie ihren Abfall sortieren können und wie er weiter verwertet wird. Grundlage ist ein Objekterkennungssystem, das maschinelles Lernen und KI-Algorithmen verwendet.
  • AMP Robotics:  Mit Hilfe von KI-Technologie führen diese Roboter die physischen Aufgaben des Sortierens von Material aus. Durch Deep Learning optimieren diese Roboter kontinuierlich die präzise Identifizierung und Kategorisierung von Papier, Kunststoffen und Metallen nach Farbe, Größe, Form, Opazität, Formfaktor, Marke und mehr. Mit einer Genauigkeit von 99 % können Wertstoffe präzise wiedergewonnen, Verunreinigungen entfernt und letztlich hochwertige Rohstoffe für den Wiederverkauf erzeugt werden. Damit wird eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft unterstützt.

Smart Infrastructure

Die Grundlage der digitalen Transformation zu einer Smart City sind intelligente Infrastrukturen. Smart Buildings bieten bereits fortschrittliche Lösungen und technische Systeme, die die Automatisierung vieler interner Prozesse ermöglichen. Schon heute verbessern Sensoren, Drohnen, intelligente Parkplätze und Ampeln das Nutzererlebnis und streben zugleich eine effiziente und nachhaltige Energieverteilung an. Weltweite Trends weisen uns bereits in die richtige Richtung:

  • Oslos sensorbasierte Systeme: Oslo setzt auf einen breiten Einsatz von Sensoren zur Steuerung von Beleuchtung, Heizung und Kühlung. Die Hauptstadt Norwegens hat sich eine Senkung der Emissionen von 95% zum Ziel gesetzt. Elektrofahrzeuge, ein intelligentes Stromnetz und Ladetechnologien für Elektrofahrzeuge werden dafür entwickelt, realisiert und unterstützt. Bereits heute gibt es mehr als 2.000 Ladestationen für Elektrofahrzeuge, deren Besitzer keine Umsatzsteuer zahlen müssen und Anspruch auf kostenloses Parken, Aufladen und Fährtransport haben. Die Stadt plant eine nachhaltige Smart City zu errichten, um technologiegesteuerte Gemeinschaften zu entwickeln. Die Stadt soll ausschließlich mit erneuerbaren Energien betrieben werden, wobei überschüssige Energie in das Stromnetz eingespeist wird. Sensorbasierte Systeme werden die automatische Straßen- und Gebäudebeleuchtung sowie das Abfallmanagement und die Sicherheit steuern und eventuell sollen auch selbstfahrende Fahrzeuge zum Einsatz kommen.
  • Dresdens smarte Bäume: Ein Dresdner Start-up-Unternehmen hat den City Tree entwickelt. Dieser besteht aus einer sechzehn Quadratmeter großen Wand, die auf beiden Seiten mit Moos bepflanzt ist. Der City Tree absorbiert so viel Kohlendioxid wie 275 Bäume und benötigt dabei nur etwa drei Meter Bodenfläche. Durch das IoT wird jeder City Tree mit Regenwasser über ein sensorgesteuertes Tropfbewässerungssystem versorgt. Die Wände sind mit Solarzellen ausgestattet und versorgen sich somit selbst. Bislang wurden Tests in 50 Städten durchgeführt, darunter Amsterdam, Brüssel und Paris.
  • Moskaus Verkehrsmanagement: Letzten Juli wurde Moskau von PwC (PricewaterhouseCoopers) in die Liste der fünf innovativsten Megastädte aufgenommen. Das intelligente Verkehrsleitsystem ist ein wichtiges Element in einer Smart City. In Moskau umfasst dieses System mehr als 2.000 Ampeln, 3.500 Verkehrsdetektoren und 2.000 CCTV-Kameras. Alle Daten werden an die Verkehrsmanagementzentrale übermittelt, wo sie online ausgewertet werden, was zur Steuerung des Verkehrs und zur Vorhersage der Verkehrsentwicklung beiträgt.
  • New Yorks Smart Zählerablesung: New Yorker verbrauchen täglich 4.5 Milliarden Liter Wasser. Das Thema intelligentes Wassermanagement wird in Smart Cities immer wieder aufgegriffen. Um die Wasserknappheit zu bekämpfen, werden bis 2024 45 % der Gemeinden ein IoT-gestütztes Wassermanagement zur Überwachung von Verbrauch und Qualität sowie zur Leckerkennung einführen. Automatische Ablesesysteme in New York City werden mit einzelnen Wasserzählern verbunden. 817.000 Sensoren bieten somit Echtzeit-Zugang zur Wasserüberwachung und senden täglich Messwerte an ein computergestütztes Abrechnungssystem.

Nachhaltige Smart Mobility

2030 ist der Wendepunkt für nachhaltige Mobilität. Auch Modis investiert in die E-Mobilität und trägt als Partner des Mercedes-Benz EQ Formel-E-Teams entscheidend dazu bei, Nachhaltigkeit, Effizienz und technologischen Fortschritt mit der Freude am Sport zu verbinden. Lesen Sie hier weitere Details zum Nachhaltigkeitsbeitrag des Formel-E-Teams nach.
Autonomes Fahren, Elektroautos und On-Demand-Ride-Sharing sind auf dem Vormarsch. London, Stockholm, Amsterdam, Helsinki, Berlin und Paris gehören zu den Spitzenreitern im Rennen um nachhaltige Mobilität. Was erwartet die Smart Cities also in Zukunft?

  • Englands ersten H2-Busse: Großbritanniens erste Wasserstoff-Doppeldeckerbusse fahren seit dem 27. Juni 2021. Die Wasserstoffbusse ergänzen eine Flotte von über 500 Elektrobussen - eine der größten Flotten in Westeuropa. Ziel ist es, alle Londoner Busse bis 2030 emissionsfrei zu machen. Die Fahrgäste profitieren von ruhigeren, leiseren Fahrten aufgrund geringerer Vibrationen und können kostenlos USB-Ladestationen nutzen.
  • Automatische Bremsschwellen: Die schwedische Region Östergötland hat sich zu einem Hotspot für eine Reihe innovativer Lösungen entwickelt. Ein intelligentes Verkehrssicherheitssystem reagiert nicht auf Fahrzeuge, die das Tempolimit einhalten, sondern vielmehr auf zu schnell fahrende Fahrzeuge. Actibump schaltet eine Klappe in der Straße ein, die sich um einige Zentimeter absenkt und so eine Art invertierte Bodenschwelle bildet. Damit wird nicht nur die Verkehrssicherheit erhöht, sondern auch der Schadstoffausstoß und der Verkehrslärm verringert.
  • Autonome Busse: Málaga ist die erste europäische Stadt, in der autonome Busse in voller Größe getestet werden. So wird ein zwölf Meter langer, selbstfahrender Bus täglich eine acht Kilometer lange Rundfahrt zwischen dem Stadtzentrum und dem Hafen machen. Der Bus hat eine maximale Kapazität von sechzig Fahrgästen und verfügt über Sensoren, mit denen er auf seine Umgebung selbständig reagieren kann.

Gemeinsam smart

Digitalisierung ist ein starker Anreiz für umweltfreundliches Verhalten. Doch das Erreichen von Smart Sustainability-Zielen ist keine One-Man-Show. Unsere Zukunft erfordert Innovationen, die von unterschiedlichen Talenten angetrieben werden, Projekte, die inspirieren und Menschen, die leidenschaftlich sind. Lust, etwas zu bewegen? Dann lassen Sie uns gemeinsam die Welt verändern. Eine Niederlassung in Ihrer Nähe finden Sie hier: Modis Standorte in Ihrer Nähe.

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